Die irische Elfenwelt fasziniert Groß und Klein. Meine Gäste sind immer ganz begeistert und manchmal fangen sie sogar an an die Elfenwelt der Iren zu glauben.
Gespaltene Nation
Die irische Nation ist, im Bezug auf die Elfenwelt, gespalten. Die einen sagen, “jetzt hört doch auf mit diesen Elfengeschichten, wir machen uns doch in der Weltöffentlichkeit lächerlich” und auf der anderen Seite gibt es die Menschen die an diese Wesen glauben und sagen “die Elfen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur und wir müssen diese Kultur pflegen”.
Christentum und Aberglaube?
Die irische Elfenwelt ist etwas, welche ganz besonders Pfarrer, ob evangelisch oder katholisch, verunsichert. Sie fragen mich immer: “Ja Wolfgang, wie können die streng gläubigen Iren den Aberglauben der Elfenwelt, mit ihrem christlichen Glauben vereinbaren?”
Das Jüngste Gericht
Das ist ganz einfach. Die Entstehungsgeschichte der Elfen geht zurück zu Zeiten des jüngsten Gerichts. Als die Guten zu Gott und die Bösen in die Hölle verbannt wurden, da gab es Wesen welche man in unwirkliche Regionen verbannt hat. In die Pflanzenwelt, die Felsenwelt, die Gesässer und die Luft der Iren.
Zur Elfenwelt gehören Kobolde, Feen und Geister
Der große graue Mann
Ich denke da z. B. an den großen grauen Mann. Dieser große graue Mann ist so groß, dass man ihn mit bloßem Auge gar nicht richtig erfassen kann.
Er ist so groß, dass wir gerade noch seinen großen, grauen, feuchten Schleier sehen, welchen er hinter sich her zieht. Wir verkennen ihn oft als Nieselregen oder Nebel. Er ist dafür bekannt, dass er dem Menschen von jetzt auf eben die Sicht nehmen kann.
Streiche
Das ist überhaupt etwas, was alle Efen gemeinsam haben. Sie spielen den Menschen gerne Streiche. Manche dieser Streiche können sogar fatale Folgen haben. Fatale Folgen aber nur für böse Menschen.
Der Grogoch
Ich denke auch gerne an den Grogoch. Der Grogoch erscheint in rein männlicher Gestalt. Wir wissen nicht was es mit der Fortpflanzung auf sich hat. Der Grogoch lebt in der Felsenwelt der Iren. Er ist in etwa so groß wie Ihre Handfläche. Er ist äußerst ungepflegt in seiner Erscheinung und unbekleidet, also nackisch und stark behaart.
Oft hat er Gestrüpp oder Äste in der Behaarung und ist sehr übel riechend. Dieser Elf ist dafür bekannt das er sich gerne an den Menschen klammert. Falls es in Ihrem Fahrzeug nach einem Fotostopp übel riecht, dann kann es passiert sein das sich ein Grogoch an sie geklammert hat, oder das Sie in eine Tretmine getreten sind (die Hinterlassenschaft eines Schafes).
The Merrows
Die Merrow erscheint in rein weiblicher Gestalt. Sie lebt in den Gewässern Irlands. Nein, es handelt sich nicht um eine Nixe oder Meerjungfrau, sondern die Merrow hat wunderschöne Beine. Man könnte sie unter Umständen an den Schwimmhäuten zwischen ihren Fußzehen erkennen.
Die Merrow ist dafür bekannt das sie dem Menschen die Zukunft voraus sagt.
Es ist Ihnen vielleicht schon einmal geschehen das Sie sich an einem Ort, oder in einer Situation, befinden und Sie das überwältigende Gefühl haben “das habe ich doch schon einmal erlebt, oder an diesem Ort war ich schon einmal”, obwohl Sie ganz genau wissen, dass das nicht sein kann.
Dies hat Ihnen die Merrow bereits einmal vorausgesagt. Sie ist auch dafür bekannt, dass sie dem Menschen die Zukunft gerne im Schlaf ins Ohr flüstert.
Der Banshee
Der Banshee lebt in der Luft. Er erscheint in Form von akustischen Signalen. Sie sitzen zu Hause am offenen Feuer oder schauen Fernsehen und hören auf einmal ein Pfeifen.
Sie denken das ein Fenster nicht richtig verschlossen ist, oder eine Tür offen steht. Sie stehen auf um nach dem Rechten zu sehen – der Banshee treibt sein Unwesen.
Mensch wie Tier folgen gerne seinen Signalen und werden somit vom rechten Weg abgebracht. In Irland sehen wir oft Schafe, Rinder oder auch Pferde auf den Straßen herumirren. Dafür wird der Banshee verantwortlich gemacht. Man sagt auch das der Banshee die bösen Menschen holt, um sie in eine andere Welt zu befördern.
Der Sheerie
Der Sheerie lebt genau wie sein Kollege, der Banshee, in der Luft. Allerdings erscheint er in Form von Lichtsignalen. Genau wie beim Banshee, folgen Tier wie auch Mensch, gerne diesen Signalen des Sheeries. Er bringt Mensch und Tier vom rechten Weg ab.
Der Puck
Den Puck gibt es auch in Deutschland. Er lebt gerne unter den Menschen, in deren Wohnungen und Häusern. Der Puck ist dafür bekannt das er Chaos und Unordnung verbreitet.
Sie können der ordentlichste Mensch sein und trotzdem finden Sie Ihre Fernbedienung, oder Ihr drahtloses Telefon nicht – oder ein Bild fällt von der Wand und Sie können sich das nicht erklären – der Puck treibt sein Unwesen.
Der Leprechaun
Der wahrscheinlich bekannteste aller irischer Elfen dürfte der Leprechaun sein.
Auch der Leprechaun erscheint in rein männlicher Gestalt. Er ist sehr adrett, ganz in grün, gekleidet. Je nach Alter hat er rotes oder graues Haar, samt Bart. Er ist der Schuster oder Bankier der Elfenwelt. Man sagt das die Leprechauns ihre Feste am Ende der Regenbögen feiern. Ein jeder Leprechaun soll über ein Töpfchen Gold verfügen, welches sich niemals dem Ende neigt. Sie leben um die Weißdornbäumchen Irlands. Die Leprechauns werden gerne in Souvenirläden in Form von kleinen Figürchen feilgeboten.
In manch einem Reiseführer steht geschrieben, dass es Glück bringt, falls Sie einen Leprechaun fangen. Menschen, die tatsächlich and die Elfenwelt glauben, behaupten genau das Gegenteil. Sollten Sie wissentlich in die Elfenwelt eingreifen, dann wird das schlimm bestraft. Sie werden mindestens mit Unfruchbarkeit behangen, welche sich auch auf Nahestehende übertragen kann. Im schlimmsten Fall hat es fatale Folgen und Sie zahlen mit Ihrem Leben.
Straßenbau kommt zum erliegen
Mitte der neunziger Jahre wurde ein milliardenschweres Straßenbauprojekt in Angriff genommen. Die Städte Ennis und Limerick sollten durch eine Autobahn verbunden werden.
Eines Tages stellte sich ein Einheimischer vor einen Bulldozer und meinte “halt, hier könnt ihr nicht weiter bauen. Das ist Elfengebiet!”
Baustopp für die Elfen
Der Elfenbeauftragte in Dublin wurde gerufen. Er kam, er sah, er sprach und verfügte einen sofortigen Baustopp. Eine Delegation der Iren machte sich auf nach Brüssel. Man bat um ein paar mehr Milliönchen um an dem Baum vorbei zu bauen. Die Eurokraten in Brüssel hatten mal gar nichts für die Elfenwelt der Iren übrig und winkten ab. Es seien Baupläne eingereicht worden, es sei Geld geflossen und dabei bleibt es. Es gibt kein Geld mehr.
Italiener legt Hand an
Die irische Presse stürzte sich auf die eklatante Einstellung der Eurokraten. Ein Italiener in Ennis wollte nicht an die Elfenwelt der Iren glauben und bat um eine Säge. Er wollte sich um den Baum kümmern.
Man drückte ihm eine Kettensäge in die Hand. Er legte an, er rutschte aus und sägte sich knapp an der Fruchtbarkeit vorbei, in den Oberschenkel. Ein klares Zeichen der Elfen.
Die Delegation der Iren machten sich erneut auf nach Brüssel. Sie versuchten Vernunft in die Köpfe der Eurokraten zu bekommen. Doch diese blieben stur. Es gab kein Geld mehr.
Vandalen
So blieb das Straßenbauprojekt über viele Jahre brach liegen. Der Verkehr wurde um das Bäumchen herum umgeleitet, während die Iren die Mittel in eigener Kraft zusammen trugen.
Zur Jahrtausenwende hatte ich Besuch aus Deutschland. Ich erzählte meinen Gästen über das Elfenbäumchen und wir fuhren hin um uns den Baum einmal näher anzuschauen. Als wir dort vorfuhren, stellten wir mit Schreck fest, dass der Baum verschwunden war. Es war lediglich ein Stumpf vorhanden.
Ich rief bei der Stadtverwaltung in Ennis an und man erklärte mir das wohl Vandalen am Werk gewesen seien. Wir sollten die Hauptnachrichten im staatlichen Fernsehen schauen. Der Elfenbeauftragte würde Stellung nehmen.
Keine Fahndung
Tatsächlich – am Abend war der Elfenbeauftragte im Studio der Nachrichten. Er bestätigte das Vandalen am Werk waren und nein, man würde nicht nach ihnen fahnden. Man geht davon aus das sie nicht mehr lebten.
Straße versackt
Ein weiteres milliardenschweres Straßenbauprojekt, die M7, welche Dublin und Limerick verbinden soll, wird in Angriff genommen. Auch hier melden sich Einheimische zu Wort. Sie wollen das die Arbeiten sofort eingestellt werden, da es sich um Elfengebiet handelt. Der Elfenbeauftragte wurde gerufen – er kam, er sah, er sprach und verfügte auch hier über einen sofortigen Baustopp. Doch der Bauherr, sprich der Staat, setzte sich über das Wissen des Elfenbeauftragten und der Einheimischen hinweg und baute weiter.
Nachdem die Straße fertiggestellt war, versackte auf einmal ein 25km langes Teilstück dieser Straße. Über Jahre hinweg wurde der Verkehr über eine parallel verlaufende Landstraße umgeleitet. Inzwischen hat man dieses Teilstück neu gebaut, allerdings weitläufig um das Elfengebiet herum.
Junges Paar und ihr Glück
Vergangenes Jahr hatte ich ein frisch verheiratetes Pärchen an Bord. Ich schätze Mitte 20.
In Connemara befestigten sie etwas an einem Elfenbäumchen und wünschten sich etwas. Dieser Wunsch ist inzwischen in Erfüllung gegangen. Kürzlich erhielt ich von ihnen ein Email. Hier ein kurzer Auszug:
“….Auf diesem Bild ist ein Elfenbäumchen (ich glaube im County Mayo) zu sehen, an den wir in den Osterferien vor einem Jahr auf unserer gemeinsamen Irlandrundreise einen Wunsch hängen durften. Auf dem zweiten Bild hättest du gesehen, dass unser Wunsch mittlerweile in Erfüllung gegangen ist. Unsere kleine Tochter Sophia ist heute 38 Tage alt…..Und wer weiß: Wenn du uns nicht zum Elfenbäumchen geführt hättest…”
Soweit zu den Elfen
Ich könnte noch stundenlang über dieses Thema plaudern, aber ich glaube das ich die wichtigsten Punkte erwähnt habe. Sollten Sie in der Vergangenheit Erfahrungen mit der Elfenwelt gemacht haben, dann melden Sie sich.
Sehr interessant für mich. Schreibe gerade eine Erzählung über das Leben einer schönen rothaarigen Frau aus Howth in der Nähe von Dublin. Ihrer reichen Herkunft (Clan) doch sie mussten den Clan verlassen, da ihre Mutter eine Deutsche war und vom Clan nicht akzeptiert. So flüchteten sie auf die Insel Howth. Für meine Recherche ein sehr wertvoller Bericht. Wurde letzte Woche schwer beleidigt, wegen eines Missverständnisses und ich mich natürlich entschuldigt habe. Habe als profilbild bei facebook eine wunderschöne rothaarige Fee. So meinte derjenige, jemandem der ein fake Troll als profilbild hat und nur 3 freunde kann man nicht ernst nehmen oder glauben schenken. Auf jeden Fall bin ich für jede information über Irland sehr dankbar. Jetzt muss ich auch noch gälisch lernen. Fall es sowas übers Internet gibt, wäre ich für den Tip auch dankt. Ich war noch nie dort, wollte immer schon hin. Vielleicht klappt es dieses Jahr. Weil nur von Fotos kann ich die Eindrücke für meine Erzählung nicht authentisch rüberbringen.
Lieber Wolfgang.Habe gerade deinen Beitrag über Elfen gelesen und kann das bestätigen.Ich war früher oft in Limerick und mein Freund zeigte mir auf dem Wegzum Flughafen Shannon einen Elfenbaum wo die Strasse herumgebaut ist.Ich habe auch auch auf den Aran Inseln mit Leuten gesprochen die an Elfen glauben.Ich komme sehr wahrscheinlich im August mit meiner Schwägerin für eine Busrundreise nach Irland.Sie kennt die Insel noch nicht. Der Papst kommt ja auch am 22m8. zum Weltfamilientag und ich hoffe ihn dann zu sehen.Wo lebst du denn auf der Insel?Für jetzt erstmal herzliche Grüsse Inge